„Nicht ohne meine Bücher!“ – Sie waren ein Stück Heimat, das Tatjana 2004 mitnahm, als sie die Ukraine verließ, auch wenn sie schwer und sperrig waren. Elena aus Kasachstan konnte sich 1996 nicht von drei alten Lederflaschen trennen, die sie an die unendliche Weite der kasachischen Steppe erinnern. Wie Elena und Tatjana kamen seit 1990 Spätaussiedler*innen und jüdische „Kontingentflüchtlinge“ aus den verschiedenen Nachfolgestaaten der zerfallenden Sowjetunion nach Baden-Baden: Heute unterstützen viele von ihnen ukrainische Verwandte und Bekannte, die hier Zuflucht gefunden haben.
Wir planen eine Ausstellung über die unterschiedlichen Lebenswege postsowjetischer Zugewanderter. Im Mittelpunkt stehen dabei Gegenstände, die sie mit wichtigen Etappen in ihrem Leben verbinden; Dinge, die Antworten geben auf Fragen wie „Wer bin ich gewesen? Wer kann ich unter den neuen Umständen sein? Welche Spuren und Traumata haben Krieg, Gewalt, Flucht hinterlassen? Wie haben mich die Erfahrungen meiner Eltern geprägt?“ Manchmal erzählen die kleinsten Gegenstände die größten Geschichten!
Die Ausstellung entsteht zusammen mit Jugendlichen aus Baden-Baden und der Ukraine. In Workshops mit Filmemachern, Museumspädagogen und einer Künstlerin werden sie vielfältige Impulse erhalten, um sich mit eigenen Gedanken und Beiträgen beteiligen zu können. Gezeigt wird die Ausstellung in einem Bus der Stadtwerke, der an verschiedenen Orten in Baden-Baden Station machen wird. Das „Museum to go: Bus der Habseligkeiten” wird zu den Menschen gehen und die Vielfalt der Stadt zeigen.
Wie mitmachen? Noch Fragen?
stolpersteine-baden-baden@web.de oder 07221- 932272
Ein Projekt des Arbeitskreises Stolpersteine Baden-Baden
und des Stadtmuseums Baden-Baden
in Kooperation mit:
dem Haus der Geschichte Stuttgart
den Baden-Badener Schulen Pädagogium und Richard-Wagner-Gymnasium,
dem Bildungszentrum Elvira Enns, der Bürgerstiftung Baden-Baden,
der Evangelischen Erwachsenenbildung Baden-Baden und Rastatt,
der Israelitischen Kultusgemeinde Baden-Baden K.d.ö.R,
der Schöck-Familien-Stiftung
der Stadtbibliothek Baden-Baden und den Stadtwerken Baden-Baden
Dieses Projekt wird ermöglicht durch die Förderung im Rahmen des Förderprogramms »Weiterkommen!« des Zentrums für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg (ZfKT), eine Einrichtung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg