geb. 02.09.1877 in Impfingen, gest. 16.08.1943 in Tauberbischofsheim

Beruf:

Pfarrer

Adressen:

Balger Haupstraße 78 (aus Oberschefflenz kommend, 1943)

Der katholische Pfarrer Johann Beuschlein kritisierte in einer Predigt am 20. Oktober 1935 in der Balger Pfarrkirche die Praxis des Staates, die katholischen Jugendverbände zu verbieten und Priester und Bischöfe in Haft zu nehmen. Zugleich wetterte er gegen das "Neuheidentum“, das sich in Deutschland breitmache. Am 4. Dezember 1935 äußerte er sich ähnlich in der Christenlehre, woraufhin ihm die Unterrichtsbehörde ein befristetes Unterrichtsverbot erteilte. Seinen Eifer in Glaubenssachen bekam auch der Jungvolkführer Ulrich von Balg zu spüren, der ihn auf der Straße mit dem „Heil-Hitler-Gruß“ provoziert hatte. Auf des Pfarrers Frage, wie man den Herrn Pfarrer grüße, antwortete Ulrich erneut mit „Heil Hitler“, woraufhin Beuschlein ihm einen Schlag ins Genick verabreichte. Beuschlein, der, so die Urteilsbegründung, eifrig um seine pfarrherrliche Autorität in seiner nicht sehr willigen und glaubenseifrigen Pfarrgemeinde kämpfte, wurde am 7. September 1936 zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde allerdings außer Vollzug gesetzt und am 10. Juni 1938 erlassen.

Quellen/Literatur:

GLA 507 Nr. 2017-2018, StABAD A5 Meldekarte