geb. 21.08.1878 in Aachen, gest. 22.10.1940 in Baden-Baden

Eltern:

Bielefeld, Helene, geb. Abenheimer
Bielefeld, Joseph

Weitere Angehörige:

Geschwister:
Bielefeld, Sophie
Bielefeld, Clara

Adressen:

Balzenbergstraße 10 (von Karlsruhe kommend, 1937-1939)
Fremersbergstraße 41 (1939-1940)

Weiteres Schicksal:

22. Oktober 1940 Suizid

Bild(er):

Lilly (Rosalie) Bielefeld zog im Alter von 59 Jahren nach Baden-Baden. Wie viele andere Juden hoffte sie, in Baden-Baden, einem internationalen Kurort, sicherer zu sein als anderswo in Deutschland. Rosalie wie auch ihre Schwester Clara standen auf der Deportiertenliste für den 22. Oktober 1940 nach Gurs. Um diesem Schicksal zu entgehen, entschlossen sich beide zum Suizid.

Am 22. Oktober erschienen Gestapoleute und Polizisten in den Wohnungen der Juden Baden-Badens und forderten sie auf, innerhalb einer Stunde zu packen. Über 100 Juden wurden zunächst in ein Sammellager in der Leopoldstraße gebracht und am nächsten Tag nach Gurs deportiert.
Vier Baden-Badener Juden - alle über 60 Jahre alt - begingen in ihrer Verzweiflung an diesem Tag Suizid.

Nach Lilly Bielefelds Tod Verwertung der Wohnungseinrichtung, darunter Ölgemälde (Landschaft mit Fachwerkhaus), Pastellgemälde (Landschaft mit Birke), Radierungen und Stiche, antike Möbel und ein Filigranfächer aus Tunis (Kunsthandwerk).

Quellen/Literatur:

StABAD A23/45; StABAD A5/Meldekarte; StAF P 303/4 Nr. 1893; StAF F 196/1 Nr. 3557; F 196/1 Nr. 3558; F 196/1 Nr. 3559; StAF F 166/3 Nr. 4850; HStAS 99/001
Schindler, Angelika: Der verbrannte Traum. Jüdische Bürger und Gäste in Baden-Baden, Baden-Baden ²2013, S. 306.

Hier wohnte
LILLY ROSALIE BIELEFELD
JG. 1878
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
FLUCHT IN DEN TOD
22. OKT. 1940



Stolperstein Fremersbergstraße 41, verlegt am 27.01.2009