geb. 17.05.1899 in Baden-Baden (Oos), gest. 03.01.1945 in Hadamar

Eltern:

Birnbräuer, Rosa, geb. Schwab
Birnbräuer, Leo

Weitere Angehörige:

Geschwister:
Birnbräuer, Anni
Birnbräuer, Karl
Birnbräuer, Otto Leo

Beruf:

Bäcker

Adressen:

Laubstraße 9 (bis 1913)
Rheinstraße 28 (1913-1914)
Lange Straße 21 (1914-1916)
Lichtentaler Straße 73 (1920)
Laubstraße 9 (1920)
Merkurstraße 9 (1921)
Laubstraße 9 (1921)
Große Dollenstraße 34 (1921-1922)
Rettigstraße 6 (1922)
Laubstraße 9 (1922-1924)
Hauptstraße 59 (1924-1925)
Marktplatz (1925)
Laubstraße 9 (1925-1926)
Lichtentaler Straße 49 (1926)
Laubstraße 9 (1928-1930)
Rettigstraße 24 (1930)
Seilerstraße 3 (1930-1931)
Stephanienstraße 28 (1931)
Weinbergstraße 1 (1931)
Rettigstraße 22 (1931-1933)
Königshofgasse 2 (1933, nach Kislau)
Stephanienstraße 37 (von Kislau kommend, 1934)
Lange Straße 12 (1934-1935)
Rettigstraße 22 (1935)
Lichtentaler Straße 58 (1935)
Rettigstraße 22 (1936)
Königshofgasse 2 (1936)
Stephanienstraße 51 (1936-1937)
Büttenstraße 15 (1937-1938)
Rettigstraße 22 (1938)
Lange Straße 46 (1939-1941)

Weiteres Schicksal:

Am 3. Januar 1945 in Hadamar umgekommen

Bild(er):

Franz Birnbräuer wuchs in Oosscheuern in ländlicher Umgebung auf. Nach der Schule absolvierte er eine Lehre als Bäcker und arbeitete anschließend in seinem erlernten Beruf. Von 1917 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs diente er in einer Fliegerabteilung.

1923 wurde Franz Birnbräuer arbeitslos und nahm hier und dort Gelegenheitsarbeiten an. Zuletzt arbeitete er bei einem Wachdienst, eine sehr anstrengende Arbeit, die von abends 22.00 Uhr bis morgens 6.00 Uhr dauerte.

Seit 1930 traten bei Franz Birnbräuer psychische Probleme auf, die anfänglich noch im städtischen Klinikum behandelt werden konnten, die ihn jedoch sehr einschränkten. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 erhielt er schnell das Etikett eines "bewahrungsbedürftigen, asozialen und arbeitsscheuen Menschen", der in Arbeitshäusern wie Kislau untergebracht werden musste. Ein ganzes Jahr - von Oktober 1933 bis Oktober 1934 - verbrachte Birnbräuer in dieser Einrichtung.

1935 heiratete Franz Birnbräuer die aus Villingen stammende Rosa Schwab. Sein Gesundheitszustand schien sich zu stabiliserien. Doch im Herbst 1941 erlitt Birnbräuer einen Rückschlag. Seine Frau fand ihn bewusstlos auf dem Boden liegend, als sie von einem Einkauf zurückkehrte. Sie ließ ihren Mann ins Krankenhaus bringen, von wo er am 28. Oktober in die Psychiatrische und Nervenklinik der Universität Freiburg verlegt wurde. Dort erhielt er die niederschmetternde Diagnose einer unheilbaren Hirnatrophie. Anfang 1942 wurde Birnbräuer in die Heil- und Pflegeanstalt Emmendingen verbracht. Über die Zwischenstation Eltville (Eichberg) (Juni bis November 1944) kam er am 16. November 1944 nach Hadamar, wo er am 3. Januar 1945 angeblich an einem Schlaganfall verstarb.

Die Witwe erhielt die Nachricht von seinem Tod erst mit dreiwöchiger Verzögerung. Sie hatte keine Gelegenheit gehabt, sich von ihrem Mann zu verabschieden. Ihre drei Kinder, das jüngste davon gerade vier Jahre alt, mussten ohne ihren Vater aufwachsen.

Quellen/Literatur:

LWV-Archiv (Gedenkstätte Hadamar), Best. K 12 Nr. 4730

Hier wohnte
FRANZ BIRNBRÄUER
JG. 1899
SEIT 1941 IN MEHREREN HEILANSTALTEN
"VERLEGT" 1944 HADAMAR
ERMORDET 3.1.1945

Stolperstein Lange Straße 46, verlegt am 26.11.2014