geb. 25.09.1907 in Baden-Baden (Oos), gest. 06.09.1940 in Grafeneck

Eltern:

Burkard, Marion, geb. Claude
Burkard, Luzius

Adressen:

Rheinstraße 191 (1907-1921)

Weiteres Schicksal:

Am 6. September 1940 in Grafeneck ermordet

Bild(er):

Eugen Burkard wurde am 29. September 1907 in der elterlichen Wohnung in Oos geboren. Er war das einzige Kind des Ofensetzers Luzius Burkard und der Marion Burkard, geb. Claude. In Oos war die Familie besser bekannt unter dem Namen Kutter, dem Zunamen des Vaters, des unehelich geborenen Luzius Burkard.

Eugen war wohl von Geburt an behindert. Ab 1. Mai 1921, also schon mit 13 Jahren, lebte er in der St. Josefsanstalt für geistig Behinderte in Herten bei Rheinfelden. Sein linkes Bein und der linke Arm wurden als schwächer bezeichnet. Er sei jedoch "gutmütig und folgsam" gewesen und konnte in der Gärtnerei der Anstalt beschäftigt werden.

Als 1940 die Verlegung nach Emmendingen angeordnet wurde, setzte sich der Direktor der Heilanstalt, Karl Vomstein, - nach eigener Aussage bei seiner Vernehmung im sogenannten Euthanasieprozess 1947 - für "arbeitsfähige und gutartige" Patienten beim Badischen Innenministerium ein. Er erhielt jedoch keine Antwort.

Eugen Burkard wurde am 6. September 1940 nach Grafeneck verlegt, wo er noch am selben Tag in der Gaskammer umgebracht wurde. Um den Mord zu verschleiern, wurde den Angehörigen das fingierte Sterbedatum "30. September" mitgeteilt.

Quellen/Literatur:

StABAD A5/Meldekarte; StAF F 176/1, 748 und 803; Archiv St. Josefshaus Rheinfelden (Herten)

Hier wohnte
EUGEN BURKARD GEN. KUTTER
JG. 1907
EINGEWIESEN 1921 ST. JOSEFSANSTALT HERTEN
"VERLEGT" 6.9.1940 GRAFENECK
ERMORDET 6.9.1940
"AKTION T4"

Stolperstein Rheinstraße 191, verlegt am 19.02.2018