Falk, Hilda, geb. Lehmann

Nach dem Tod ihres Ehemanns Ludwig Falk war Hilda Eigentümerin der Anwesen Maria-Viktoria-Straße 18 und der Kaiser-Wilhelm-Straße 1 in Baden-Baden. Hilda bereitete Anfang 1938 die Auswanderung nach Frankreich vor, wo Tochter und weitere Kinder wohnten. Sie trennte sich von Teilen ihres Eigentums in Baden-Baden. So auch vom Anwesen Maria-Viktoria-Straße 18, das sie für 45.000 RM an Frida Piper von Buhl (Reichsrat von Buhl, Deidesheim) verkaufte. Im Zusammenhang mit diesem Verkauf wurde Hilda am 12. April 1939 unter dem Vorwurf des Devisenvergehens - sie konnte ihr Silber nicht abliefern, da es bei der Umzugsfirma eingelagert war - in Baden-Baden verhaftet und bis zum 31. August 1939 in Untersuchungshaft in Rastatt und Karlsruhe genommen. Nach Einstellung des Verfahrens wohnte sie wieder in der Kaiser-Wilhelm-Straße 1.
Am 22. Oktober 1940 wurde Hilda Falk nach Gurs deportiert, von dort aus am 2. April 1941 nach Bagnères de Bigorre, Departement Hautes Pyrénées in Hausarrest (résidence surveillée) entlassen.

Überlebt. Auswanderung in die USA. Die nach dem Krieg von Hilda geforderte Entschädigung für die erlittene Untersuchungshaft wurde ihr mit der Begründung verweigert, dass es sich bei dem Delikt des Devisenvergehens nicht um eine rassebedingte Maßnahme, sondern um einen normalen Fall der Strafrechtspflege gehandelt habe. Am 15. Februar 1951 erhielt sie eine Nachzahlung von 4.000 DM aus dem 1938 erfolgten Hausverkauf. Hilda Falk verstarb im September 1979 in New York, USA.