geb. 27.09.1877 in Sobotiste (Sobotischt, Slowakei), gest. 12.08.1942 in Auschwitz
Eduard Frankl
Hahn, Katharina, geb. Hohenberg
Hahn, Leopold
Cafébetreiberin
Jagdhausstraße 28 (von Mannheim kommend, 1940)
Am 22. Oktober 1940 Deportation nach Gurs; am 12. August 1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet
Flora Hahn wurde am 26. September 1877 in Sobotište in der heutigen Slowakei geboren. Ihre Eltern waren vermutlich Leopold Hahn (geb. 1852) und Katharina, geb. Hohenberg, (geb. 1852). 1898 heiratete sie in Pressburg Eduard Frankl (auch Edmund und Samuel bzw. Hirsch Frankl), geboren am 11. Februar 1871 im damaligen Tschechien. Das Ehepaar bekam in Wien am 2. August 1899 eine Tochter, Stella, und am 22. Oktober 1901 den Sohn Paul.
Die Familie Frankl führte von 1907 an über Jahrzehnte verschiedene Kaffeehäuser in Mannheim, darunter das Kaffeehaus "Liederkranz" und das "Café Habsburg". Das Haus, in dem dieses sich befand, gehörte dem Architekten Albert Speer, dem Vater des späteren NS-Rüstungsministers Albert Speer junior. Die genaue Anzahl und Namen aller von Familie Frankl betriebenen Kaffeehäuser sind wegen der teilzerstörten Meldekarte der Familie nur über die Meldekarte von Stella Frankl und die Adressbücher zu ermitteln.
Bereits 1920 hatte sich Eduard Frankl aus gesundheitlichen Gründen aus der gastronomischen Tätigkeit zurückgezogen und seine Tochter Stella erhielt die Konzession für das Café "Metropol" und das Café am Zeughausplatz, das sie bis 1937 gemeinsam mit ihrer Mutter betrieb. Sohn Paul war bereits 1922 nach Alexandria, Ägypten, emigriert.
Aufgrund eines Betriebsverbots für "jüdische und politisch unzuverlässige Besitzer" von 1935 mussten Flora und Stella Frankl das Café "Metropol" schließen. Sie kamen zum 22. August 1940 nach Baden-Baden, wo sie in der Jagdhausstraße 28 wohnten. Beide wurden am 22. Oktober desselben Jahres zunächst nach Gurs, später nach Récébédou deportiert. Im August 1942 wurden Mutter und Tochter von Drancy nach Auschwitz verschleppt, wo sie ermordet wurden. Beide wurden auf das Datum des 31. Dezember 1945 für tot erklärt.
StABAD A5/Meldekarte; Gedenkbuch Bundesarchiv; MARCHIVUM/Meldekarten; Dokumentation MARCHIVUM, AZ 25.60.51/8/2021