geb. 12.02.1885 in Karlsruhe, gest. 21.10.1940 in Grafeneck
Schneider
Weinbergstraße 19 (bis 1917)
Annabergstraße 2 (1917-1923, nach Ottersweier (Hub))
Am 21. Oktober 1940 in Grafeneck ermordet
Karl Johann Kochler kam im Februar 1885 in Karlsruhe taubstumm zur Welt. Er wurde als uneheliches Kind einer Köchin geboren, die noch im selben Jahr den Schreiner Johann Kochler heiratete. Bruder Emil kam 1889 zur Welt. Die Familie wohnte zuletzt in der Weinbergstraße 19. Die Mutter starb früh, der Vater heiratete 1892 zum zweiten Mal.
Karl Johann lernte - trotz seiner Behinderungen - den Beruf des Schneiders. 1917, er war damals 32 Jahre alt, verstarb sein Vater. Karl Johann kam in das Armenhaus in der Annabergstraße. Dort lebt er fast sechs Jahre. Anfang 1923 wurde er in das Kreispflegeheim Hub in Ottersweier eingewiesen, einer Pflegeanstalt für "körperlich und geistig Gebrechliche".
Karl Johann Kochler wurde am 21. Oktober 1940 von Hub in die Tötungsanstalt Grafeneck transportiert und dort ermordet.
StABAD A5/Meldekarte; KA RA 1Hub B1
Hier wohnte
KARL JOHANN KOCHLER,
JG. 1885
EINGEWIESEN 1923 KREISPFLEGEHEIM HUB
"VERLEGT" 21.10.1940 GRAFENECK
ERMORDET 21.10.1940 GRAFENECK
"AKTION T4"
Stolperstein Weinbergstraße 19, verlegt am 04.03.2020