geb. 06.03.1914 in Esch (Luxemburg), gest. 26.04.2000 in Baden-Baden

Ehepartner:

Lehmann, Dr. Kurt Heinrich (I)
Weisz, Zoltan (II, 1946)

Eltern:

Bruchsaler, Maria, geb. Baer
Bruchsaler, Eugen

Kinder:

Lehmann, Klaus

Weitere Angehörige:

Geschwister:
Lehmann, Heinz Josef

Adressen:

Gunzenbachstraße 8 (von Hornberg kommend, 1920-1935)
Schillerstraße 3 (1935-1939)
Lange Straße 99 (1939)

Weiteres Schicksal:

Am 23. März 1939 Emigration nach Luxemburg, 1940 Deportation nach Gurs

Bild(er):

Lieselotte Lehmann emigrierte 1939 mit ihrer Familie nach Luxemburg. Nach der Verhaftung ihres Ehemanns Kurt im Mai 1940 erneute Flucht über Holland und Belgien in den nicht besetzten Teil Frankreichs.

Von der Vichy-Polizei verhaftet und ins Lager Gurs verbracht. Dank ihrer luxemburgischen Kennkarte früh aus dem Lager entlassen, zog in eine Gartenhütte in Canau-le-Lez, Département Hérault, wohnte dort zusammen mit ihrem Vater, der deutschen Haushälterin, ihrer Großmutter und ihrem Sohn. 1942 erfolgte die Deportation ihres Vaters.

Im Dezember 1942 floh Lieselotte nach Millau, Département Aveyron. Zwei Monate später fand sie Unterkunft in einem kleinen Dorf (80 Einwohner) im Département Lozère. Lieselotte lebte in ständiger Gefahr von Razzien durch die Feldgendarmerie, die ein besonderes Augenmerk auf das nur drei Kilometer entfernte Dorf Cocurès geworfen hatte. In diesem Ort betrieb eine jüdische Organisation ein Heim für die Umschulung junger Menschen, von wo allein 200 junge Juden in den Osten deportiert wurden.

Ihrer Verhaftung entgehen konnte Lieselotte Lehmann nochmals nur dank ihrer luxemburgischen Kennkarte. Mit ihr gelang auch der Übertritt nach Nizza in die italienische Zone. Doch auch dort wurde das Leben immer gefährlicher, sodass sie nach Roumoules, Département Basses Alpes, umzog. Im Dorf galt sie als Flüchtling aus dem Elsass und arbeitete bei einheimischen Bauern.
Überlebt.

Quellen/Literatur:

StABAD A23/45; StABAD A5/Meldekarte; StABAD A23/32; StAF F 196/1 Nr. 1780; StAF P 303/4 Nr. 1329; StAF F 196/1 Nr. 1921; HStAS 99/001
Schindler, Angelika: Der verbrannte Traum. Jüdische Bürger und Gäste in Baden-Baden, Baden-Baden ²2013, S. 147.

Hier wohnte
LIESELOTTE LEHMANN GEB. BRUCHSALER
JG. 1914
FLUCHT MÄRZ 1939 LUXEMBURG / FRANKREICH
VERHAFTET 1.7.1940 INTERNIERT
1940 GURS

GEFLOHEN / ÜBRLEBT

Stolperstein Schillerstraße 3, verlegt am 04.11.2008