geb. 27.05.1874 in Würzburg, gest. 04.07.1964 in Emmendingen
Mayer, Heinrich Leon (21. August 1898 - 17. Juni 1918)
Mayer, Erich
Schillerstraße 5 (von Mannheim kommend, 1915, nach Mannheim)
Maria-Viktoria-Straße 18 (von Mannheim kommend, 1934-1938)
Yburgstraße [Hermann-Sielcken-Straße] 2 (1938-1940)
Am 22. Oktober 1940 Deportation nach Gurs
Clementine, geb. Herzfelder verheiratete sich am 6. Juli 1897 in Baden-Baden mit dem Mannheimer Notar Oscar Mayer und zog mit diesem nach Mannheim. Oscar und Clementine traten am 30. Dezember 1925 aus der jüdischen Glaubensgemeinschaft aus. Die Kinder Erich und Heinrich Leon waren beide seit 1907 evangelisch getauft.
Nach Oscar Mayers zwangsweiser Zurruhesetzung als Notar zog das Ehepar 1934 nach Baden-Baden. Die Familie war Eigentümerin des Anwesens Stephanienstraße 7/9, das an den Baden-Badener Juwelier und amtlichen Schätzer für die Edelmetallabgabe der Juden, Eugen Burgermeister, verkauft werden musste. Danach wohnte die Familie in der Yburgstraße 2 zur Miete.
Am 22. Oktober 1940 wurden Oscar und Clementine Mayer nach Gurs deportiert.
Die exklusive und wertvolle Ausstattung der Wohnung wurde beschlagnahmt und öffentlich versteigert. Darunter befanden sich neben einer sehr wertvollen Briefmarkensammlung zahlreiche Ölgemälde, Stiche, Kupferstiche, Elfenbeingruppen, Edelmetallgegenstände mit Kunstwert und jüdische Kultusgegenstände, darunter Leuchter und eine Sederschüssel.
Am 28. Februar 1941 wurden Oscar und Clementine Mayer nach Lestelle-Bétharam und danach nach Eaux-Bonnes, Département Pyrénées Centrales, in Hausarrest transferiert. Oscar Herzfelder konnte mit seiner Frau Clementine den Krieg in Dun sur Meuse, Département Creuse, überleben. Ihrem Sohn Erich Oscar Mayer, geb. am 10. Juli 1904 in Mannheim, gelang es, in die Schweiz auszuwandern.
StABAD A23/45; StABAD A5/Meldekarte; StAF 196/1 Nr. 4752; StAF F 196/1 Nr. 3707; StAF P 303/4 Nr. 2342; StAF P 303/4 Nr. 1303; StAF F 166/3 Nr. 4839; Dokumentation MARCHIVUM, AZ 25.60.51/8/2021; MARCHIVUM/Meldekarte