geb. 19.02.1890 in Ottenhöfen im Schwarzwald, gest. 01.07.1982
Oberle, Anna, geb. Hater
Oberle, Johann
Taglöhner
Gunzenbachstraße 34 (von Seebach kommend, 1912)
Hauptstraße 99 (1913-1921)
Yburgstraße [Hermann-Sielcken-Straße] 34 [63] (1921-1926)
Seilerstraße 6a (1926)
Seilerstraße 3 (1926)
Lichtentaler Straße 50 (1927-1934)
Lichtentaler Straße 4 (1937)
Zwischen 1936 und 1940 in verschiedenen Gefängnissen und Konzentrationslagern inhaftiert
Zu den von den Nazis verfolgten Zeugen Jehovas gehörte der am 19. Februar 1890 in Ottenhöfen geborene und zeitweise in Baden-Baden, Lichtentaler Str. 4 wohnende Josef Oberle, der 1930 als Zeuge Jehova in Baden-Baden getauft wurde. Nach einem Dokument des Archivs der Zeugen Jehovas (Selters) gab Oberle 1950 detailliert Auskunft über seine Haftzeiten:
vom 22. Januar bis 17. April 1936 (Bühl und Offenburg)
vom 15. Oktober bis Ende November 1936 (Blaubeuren)
vom 14. Februar bis 27. Februar 1937 (Bühl)
vom 28. Februar bis 23. April 1937 (Mannheim)
vom 23. April bis Ende September 1937 (Durlach)
vom 29. September bis 29. Oktober 1937 (KZ Kislau)
vom 30. Oktober 1937 bis 26. September 1939 (KZ Dachau, Haftnummer: 12956)
vom 27. September 1939 bis 17. Februar 1940 (KZ Mauthausen)
vom 18. Februar bis 14. Dezember 1940 (KZ Dachau)
Als Oberle am 14. Dezember 1940 aus dem KZ Dachau entlassen wurde, lagen insgesamt 4 ½ Jahre Haft hinter ihm, in der er nach eigenen Angaben Misshandlungen wie Folterpfahl, verschiedentlich Schläge, den Verlust des rechten Augenlichts und ein Nervenleiden ertragen musste. Oberles Verfolgung und Leidensweg resultierte aus zwei Gerichtsurteilen der Gerichte in Offenburg (vier Monate Haft) und Mannheim (sieben Monate) wegen religiösen Gründen, woraus sich anschließend die sog. Schutzhaft in den Konzentrationslagern Kislau, Dachau und Mauthausen ergab.
Dr. Adalbert Metzinger
StABAD A5/Meldekarte; StAF F 196/1 Nr. 515; GLAK 507 Nr. 1321-1322; GLAK 521 Nr. 8574
Metzinger, Adalbert: Menschen im Widerstand, Ubstadt-Weiher 2017, S. 86.