geb. 05.05.1872 in Mannheim, gest. 01.11.1956 in Baden-Baden

Ehepartner:

Odenheimer, Anna Josefine, geb. Martin

Beruf:

Jurist

Adressen:

Fremersbergstraße 23 (von Pforzheim kommend, 1938-1939)
Schillerstraße 5 (1939-44)
Maria-Viktoria-Straße 3 (1945)

Bild(er):

Nach Besuch des Humanistischen Gymnasiums in Mannheim Studium der Rechte in Heidelberg und Berlin, 1898 Promotion. Seit 1896 im Justizdienst des Landes Baden, zuletzt als Amtsgerichtsrat in Pforzheim. Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg.

Im April 1933 beurlaubt, im Mai des Jahres den Dienst als Vormundschaftsrichter wieder aufgenommen. Beantragte am 13. Juni 1934 unter dem Druck des Vorgesetzten und nach Forderungen der Pforzheimer NSDAP, inbesondere der Gebietsführung der Hitler-Jugend, seine Entlassung. Zum 1. Januar 1935 als Amtsgerichtsrat in den Ruhestand versetzt. In der Nacht vom 8./9. November in Pforzheim überfallen, misshandelt und ins Gefängnis geschleppt, gleichzeitig erfolgte die fristlose Kündigung seiner Wohnung.

Am 15. November 1938 nach Baden-Baden verzogen. Musste ab 19. September 1941 den Stern tragen und die damit verbundenen Einschränkungen ertragen: Ausgehverbot, Untersagung, die Stadt zu verlassen, Verbot der Nutzung von Straßen- und Eisenbahn. Unterlag zudem als jüdischer Pensionär in Baden-Baden einem erhöhten Steuerabzug sowie erhöhten Sozialabgaben. Ablieferung seines Schmuckes, wertvolle Dinge an Juwelier Burgermeister.

Seit 1. August 1945 als Landgerichtsdirektor Beauftragter für den Wiederaufbau und die Verwaltung der Amtsgerichte Baden-Baden, Rastatt und Bühl.

Quellen/Literatur:

StABAD A23/45; StABAD A5/Meldekarte; StAF F 196/1 Nr. 952; StAF D 180/2 Nr. 353; StAF C 20/5 Nr. 264