geb. 25. Mai 1899 in Durmersheim

Ehepartner:

Schlick, Luise, geb. Ruf

Beruf:

Dachdecker

Adressen:

Lange Straße 29

Seit dem 27. September 1932 mit Luise, geb. Ruf, verheiratet.
Nach 1933 äußerte sich Josef Schlick oft in der Öffentlichkeit abfällig über das Hitler-Regime und grüßte auch bei den zahlreichen Vorbeimärschen nicht. Wurde am 13. Juni 1938 von der Baden-Badener Gestapo verhaftet und mit der Eisenbahn in das KZ Sachsenhausen verbracht. Während des Transports in einer Einzelzelle stehend eingesperrt. In Sachsenhausen blieb er als Sträfling 7297 bis zum 23. April 1939. Dort musste er die Sträflingskleidung für "Asoziale und Gemeinschaftsunfähige" (schwarzes Dreieckstuch) tragen. Während des Krieges zum Nachschub eingezogen, dort wegen "militärischen Diebstahls" zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.
Prüfung des Anspruchs auf Wiedergutmachung wurde dadurch erschwert, dass die beiden mit der damaligen Verhaftung betrauten Gestapobeamten und der Leiter der Baden-Badener Gestapoleitstelle verstorben waren und Schlick selbst keine entsprechenden Nachweise vorlegen konnte. Die Tatsache, dass er seit 1929 über längere Zeit der Fürsorge "zur Last" gefallen war und deswegen als arbeitsscheu und asozial galt, genügte, seinen Antrag auf Wiedergutmachung abzulehnen, da unter Bezug auf das "Gemeinschaftsunfähige nicht erwiesen sei, dass seine Inhaftierung aus politischen Motiven erfolgte".

Quellen/Literatur:

StAF F 196/2 Nr. 4297