geb. 27.01.1892 in Gaggenau, gest. 10.01.1963 in Baden-Baden

Eltern:

Seiser, Brigitta, geb. Schiffmacher
Seiser, Friedolin

Beruf:

Kaufmann

Adressen:

Yburgstraße (Hermann-Sielcken-Straße) 7 (1924-1926)
Bismarckstraße 28 (1926-1928)
Maximilianstraße 41 (1928-1939)
Yburgstraße (Hermann-Sielcken-Straße) 14 (seit 1939)

Bild(er):

Zog am 1. August 1924 nach Baden-Baden. Seit 1925 Handelsvertreter von Benzin und für Ölfirmen. Nach eigener Aussage ging der Umsatz nach 1933 "wegen der rassischen Zugehörigkeit meiner Frau stark zurück". War daher gezwungen, ab 1942 bei der Firma Telekin in Baden-Baden-Oos als kaufmännischer Angestellter zu arbeiten. Als einer der ältesten Angestellten Ende 1943 zur Wehrmacht eingezogen.

Zum wirtschaftlichen Boykott kamen die moralischen, ehrenkränkenden Vorkommnisse und Beeinträchtigungen der persönlichen Freiheit hinzu: "Zunächst hatte man mich aus allen Vereinen und Organisationen hinauskommandiert und mich und meine Frau in öffentlichen Lokalen, die wir gelegentlich mal besuchten, beleidigt und veranlasst, diese zu verlassen. Auch das Theater-Abonnement meiner Frau wurde aufgehoben, da ihr Besuch nicht mehr erwünscht war."

Quellen/Literatur:

StAF F 168/2 Nr. 570; StAF D 180/2 Nr. 233172; StAF F 196/1 Nr. 1597; StABAD C20/1-343; StABAD A5/Meldekarte; Nachkriegskorrespondenz in Privatbesitz;