geb. 20. März 1860 in Köln

Ehepartner:

Stern, Hermann

Eltern:

Marcan, Rosine, geb. Cahn
Marcan, Jakob

Kinder:

Stern, Fritz
Cohen, Ruth, geb. Stern

Adressen:

Friedenstraße 15 (von Duisburg kommend, 1936-1939, nach Zürich)

Weiteres Schicksal:

Am 3. Februar 1939 Emigration nach Zürich

Bild(er):

Auguste Sterns Schwiegersohn Louis Cohen hatte 1938 die Ausreise für sie und seine Ehefrau beantragt, damit diese ihm wegen ihrer Fremdsprachenkenntnisse im Ausland helfen könne. Im November 1938 wurde Einreisebewilligung für Ruth Cohen und Mutter Auguste Stern in die Schweiz erteilt.

Lebenslauf für die Beantragung eines Reisepasses, November 1938:

"Ich wurde am 20. März 1860 in Köln am Rhein als Tochter des Jakob Marcan und dessen Ehefrau Rosine, geb. Cahn, geboren. Nach dem frühen Tod meiner Mutter kam ich nach Duisburg am Rhein, wo die Schwester meiner Mutter und deren Ehemann meine Erziehung übernahmen. Ich besuchte dann in Duisburg die Höhere Töchterschule, verbrachte ein Pensionsjahr in Detmold und verheiratete mich am 15. April 1885 mit dem Kaufmann Hermann Stern nach Bad Oeynhausen in Westfalen. Im Jahre 1898 verstarb mein Mann und zog ich mit meinen drei Kindern wieder in meine Heimatstadt Duisburg zurück.

Dort lebte ich in sehr bescheidenen Verhältnissen, doch wurde es mir durch Unterstützung von Verwandten möglich, meinen drei Kindern eine sehr gute Erziehung und Ausbildung zukommen zu lassen. Im Juli 1914, sofort bei Kriegsbeginn, zog mein Sohn Fritz Stern als Unteroffiziere des Westfälischen Fuß-Artillerie-Regiments Nr. 7 ins Feld und starb leider schon am 10. Februar 1915 im Feldlazarett zu Cambrai, Nordfrankreich, wo er auf dem Friedhof Notre Dame bei Arras beigesetzt wurde. Dann verheiratete sich meine älteste Tochter Ruth mit Herrn Louis Cohen aus Duisburg im Jahr 1919. Auf Veranlassung meines Schwiegersohnes gab ich meinen Aushalt auf und fand im Hause meiner Tochter und Schwiegersohns, Duisburg, Elisabethenstraße 13, liebevolle Aufnahme. In diesem Hause verlebte ich 18 Jahre bis 1936 mein Schwiegersohn seine chemische Fabrik verkaufte, ebenso sein Einfamilienhaus und siedelte ich mich mit meinen Kindern nach Baden-Baden, Friedensstraße 15 über."

Quellen/Literatur:

StABAD A5/Meldekarte; StABAD A23/33; StABAD A23/39; Gedenkbuch Bundesarchiv