geb. 23.10.1901 in Baden-Baden, gest. 28.06.1940 in Grafeneck

Ehepartner:

Birnbräuer, Ida, geb. Klöpfer

Kinder:

Birnbräuer, Kurt Otto

Weitere Angehörige:

Geschwister:
Birnbäuer, Franz

Beruf:

Hausangestellter

Adressen:

Laubstraße 9 (bis 1922)
Kaiserallee 2 (1922)
Laubstraße 9 (1922-1924)
Stephanienstraße 2 (1924-1924)
Laubstraße 9 (1925-1928)
Bismarckstraße 12 (1928)
Laubstraße 9 (1928-1932)

Weiteres Schicksal:

Am 28. Juni 1940 in Grafeneck ermordet

Bild(er):

Otto Leo Birnbräuer wurde am 23. Oktober 1901 in Baden-Baden geboren und ist in einem ärmlichen Haus in der Laubstraße 9 in Oosscheuern mit seinen Eltern und drei Geschwistern groß geworden. Man darf annehmen, dass die Familie unter einfachsten Verhältnissen lebte. Der Vater betrieb eine Lohnkutscherei. Otto Leo selbst scheint keinen Beruf erlernt zu haben, er arbeitete als "Hausdiener", die vornehmere Bezeichnung für Knecht.
Mitte der 1920er Jahre heiratete er Ida Klöpfer. Mit seiner Frau und dem 1928 geborenen Sohn, Kurt Otto, lebte er weiterhin im Elternhaus.
1932 zerbrach die Ehe. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Otto Leo Birnbräuer bereits in der Heil- und Pflegeanstalt Illenau. Warum er eingewiesen wurde, wissen wir nicht. Wir wissen jedoch, dass er in stationärer Behandlung blieb, von wo ihn sein Weg direkt in die Gaskammer von Grafeneck führte. Grafeneck, ein idyllisches Schlösschen auf der Schwäbischen Alb, war die zentrale Tötungsanstalt für Baden und Württemberg, wo allein im Jahr 1940 fast 11.000 psychisch kranke und geistig behinderte Menschen ermordet wurden. Einer von ihnen war Otto Leo Birnbräuer. Am 28. Juni 1940 wurde er aus dem psychiatrischen Krankenhaus Wiesloch deportiert und, so war das üblich, noch am selben Tag ermordet.

Die Informationen zu seinem Leben sind äußerst dürftig. Wir wissen aber, dass Otto Leo einen Bruder hatte, Franz, der ebenfalls Opfer der NS-Krankenmorde war. Er starb am 3. Januar 1945 in der Vernichtungsanstalt Hadamar. Otto Leo und Franz Birnbräuer sind, neben einem Geschwisterpaar aus Steinbach, das einzige Beispiel in Baden-Baden für eine Familie, die gleich zwei ihrer Angehörigen durch die NS-Krankenmorde verlor.

Arbeitskreis Stolpersteine

Quellen/Literatur:

StABAD A5/Meldekarte; GLAK 463 Zug. 1983-20 Nr. 9859;

Hier wohnte
OTTO LEO BIRNBRÄUER
JG. 1901
SEIT 1932 IN MEHREREN HEILANSTALTEN
"VERLEGT" 28.6.1940 GRAFENECK
ERMORDET 28.6.1940
AKTION T4

Stolperstein Laubstraße 9, verlegt am 08.11.2013