geb. 29.05.1903 in Kappelrodeck, gest. 12.08.1940 in Grafeneck (offiziell: Brandenburg)

Eltern:

Borgmann, Lisinka, geb. Lichtenauer
Borgmann, Emil

Adressen:

Gustav-Stroh-Straße 3 (von Freiburg kommend, 1916-1918)
Markgrafenstraße 24 (1918-1921)
Rettigstraße 2 (1921-1923, nach Schomberg, von Schomberg kommend, 1923-1928)
Friedenstraße 6 (1928, nach Emmendingen)

Weiteres Schicksal:

Am 12. August 1940 in Grafeneck ermordet

Isolde Borgmann, die 1903 in Kappelrodeck geboren wurde, stammte aus einer musikalischen Familie. Ihr Vater Emil Borgmann war Opernsänger. Im Jahr 1902 sang er bei den Bayreuther Festspielen den Erik im "Fliegenden Hölländer". Nach Gastspielen in den führenden deutschen Operntheatern, unter anderem auch am Hoftheater in Karlsruhe, war er als Heldentenor in Berlin zu hören. Wagners Lohengrin war eine seiner großen Bühnenrollen. In den 20er Jahren trat er an verschiedenen Bühnen im Rheinland auf.

Isolde besuchte zunächst die Töchterschule in Berlin, dann zog die Familie nach Freiburg, ab 1916 wohnte sie in Baden-Baden. Allzu gerne hätte Isolde die Malakademie besucht, infolge der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse musste sie jedoch zu Hause bleiben (Gesellschafterin).

Im Alter von etwa 25 Jahren wurde Isolde 1928 in die Heil- und Pflegeanstalt Illenau eingewiesen, weil sie Stimmen hörte und Wahnvorstellungen hatte. Wie lange sie dort untergebracht war, ist unbekannt. Im Jahre 1933 kam Isolde wegen aggressiven Verhaltens in die Badische Heil- und Pflegeanstalt Emmendingen. In der Krankenakte heißt es: "Sie hat noch immer die Allüren einer Dame von Welt und Appetit auf die köstlichen Genüsse einer Feinschmeckerin". Die letzte Eintragung "aus planwirtschaftlichen Gründen verlegt" umschreibt ihre Deportation nach Grafeneck.

Quellen/Literatur:

StABAD A5/Meldekarte; StAF B 821/2 Nr. 18461; Zentrum für Psychiatrie Emmendingen Entlassliste;