geb. 17.08.1872 in Bruchsal, gest. 09.06.1945 in Chicago (USA)

Ehepartner:

Elsasser, Johanna Paula, geb. Masius

Eltern:

Elsasser, Emma, geb. Rosenfeld
Elsasser, Albert

Beruf:

Jurist

Adressen:

Yburgstraße [Hermann-Sielcken-Straße] 11a (von Berlin kommend, 1933-1937)
Beuttenmüllerstraße 28 (1937-1939)
Stadelhoferstraße 5 (1939)

Weiteres Schicksal:

Am 14. August 1939 Emigration nach England

Bild(er):

Landgerichtsrat a. D., Justitiar des Deutschen Beamtenwirtschaftsbundes, nach Zurruhesetzung seit Sommer 1933 in Baden-Baden. Bezug eines neuen Einfamilienhauses in der Beuttenmüllerstraße 28, das er im Vorgriff auf die geplante Auswanderung Ende 1938 weit unterhalb des Verkehrswerts veräußern musste. Nach Klärung „devisenrechtlicher Angelegenheiten“ im Juli 1939 in die USA ausgewandert.

Lebenslauf für die Beantragung eines Reisepasses, Juni 1939:

"ich, Dr. Moritz Israel Elsasser, bin am 17. August 1872 in Bruchsal als Sohn des Fabrikanten Albert Elsasser und seiner Ehefrau Emma, geb. Rosenfeld, geboren. Ich besuchte in meiner Vaterstadt die Volksschule und dann das Gymnasium und verließ dieses nach bestandenem Abiturientenexamen im Sommer 1890. Ich studierte dann in Heidelberg, Leipzig, Berlin und wieder in Heidelberg Rechtswissenschaft und genügte zugleich während des Jahres vom 1. Oktober 1890 bis zum 30. September 1891 beim damaligen 2. Badischen Grenadierregiment Kaiser Wilhelm I. Nr. 110 meiner Dienstpflicht.
Nach Bestehen der beiden Staatsprüfungen, 1894 und 1897, und nachdem ich in Heidelberg im Jahre 1894 den Doktor gemacht hatte, wurde ich in den badischen Justizdienst übernommen, war zunächst als Assessor an verschiedenen Notariaten beschäftigt und wurde auf den 1. Januar 1899 als Notar in Säckingen angestellt. Von dort wurde ich in gleicher Eigenschaft zu Beginn des Jahres 1901 nach Offenburg, von da im Sommer 1901 nach Bruchsal, und von hier aus im Frühjahr 1902 nach Mannheim versetzt. An diesem Platze wurde ich im Jahre 1908 zum Oberamtsrichter ernannt. Im Jahre 1910 wurde ich auf meinen Wunsch aus Gesundheitsrücksichten nach Pforzheim versetzt und von hier aus im Jahre 1917 zum Landgerichtsrat in Heidelberg ernannt. Von hier aus wurde ich 1923 auf ein Jahr beurlaubt, da ich beabsichtigte, in den Dienst der Süddeutschen Beamtenorganisation überzutreten. Als sich dies verwirklichte, wurde ich im Jahr 1924 unter Anerkennung meiner langjährigen treuen Dienste auf meinen Wunsch aus dem Staatsdienst entlassen. Im Jahre 1925 trat ich aus dem Dienst der Süddeutschen Beamtenorganisation in denjenigen des Deutschen Beamtenwirtschaftsbundes als dessen Justitiar über und blieb bei ihm bis Ende 1933 tätig. Im Sommer des gleichen Jahres siedelte ich hierher an.
Zu Beginn des Krieges war ich nach den Mobilmachungsbestimmungen unabkömmlich. Nachdem meine Unabkömmlichkeit auf meine Bitte aufgehoben worden war, wurde ich gegen Ende 1914 zum Heeresdienst beim Landsturm eingezogen und zu Beginn des Jahres 1917 zum Feldwebelleutnant befördert. Zuletzt war ich Kriegsgerichtsrat bei der stellvertretenden 55. Infanteriebrigade in Mannheim. Im Dezember 1918 wurde ich aus dem Heeresdienst entlassen.
An Auszeichnungen besitze ich: das Ehrenkreuz, das Badische und Preußische Kriegsverdienstkreuz, den Zähringer Löwenorden 1. Klasse, die Badische Erinnerungsmedaille und die frühere Landwehrverdienstauszeichnung.
Im Jahre 1903 verehelichte ich mich in Mannheim mit meiner jetzigen Ehefrau Johanna Paula Sara Masius. Aus unserer Ehe sind zwei Kinder hervorgegangen, ein Sohn und eine Tochter, erster jetzt theoretischer Physiker an der Universität in Pasadena (Kalifornien), letztere medizinisch-technische Assistentin an einer Klinik in Chicago. Ich bin, wie meine ganze Familie, evangelischer Konfession."

Quellen/Literatur:

StAF P 303/4 Nr. 261; StAF F 196/1 Nr. 5629; StABAD A23/27; StABAD A5/Meldekarte