geb. 20.07.1882 in Szcezecin (Stettin, Polen), gest. 23.10.1961 in New York (USA)

Eltern:

David, Hermine, geb. Seelig
David, David

Beruf:

Kaufmann

Adressen:

Bismarckstraße 16 (von Pirmasens kommend, 1936)

Bild(er):

Leo David war nach der Reichspogromnacht im November und Dezember 1938 im KZ Dachau inhaftiert. Schon im März 1938 hatte das Ehepaar sein Haus, Bismarckstraße 16, zum Preis von 35.000 RM (Einheitswert 33.000 RM) an Dr. med. Camerer, Wertheim, verkauft. Der Kaufpreis wurde zur Deckung der Judenvermögenssteuer und zur Bezahlung der Auswanderungskosten verwendet.

Lebenslauf für die Beantragung eines Reisepasses, Oktober 1938

"Leo Israel David
Als ältester Sohn des Kaufmanns David David und seiner Ehefrau Hermine, geb. Seelig, bin ich in Stettin am 20. Juli 1882 geboren. Nach Beendigung der Volks- und Realschule kam ich mit 15 Jahren in die Lehre nach Lippe-Detmold in ein Modehaus, um den Kaufmannsberuf zu erlernen. Nach Absolvierung der Lehrzeit hatte ich diverse Stellungen als Verkäufer, Einkäufer und Abteilungsleiter in Manufakturwarengeschäften in den Städten Nürnberg, Plauen, Gera und Fürth. Am 1. Januar 1908 kam ich als Geschäftsführer nach Pirmasens, um die Leitung der Firma Louis Landauer zu übernehmen. Am 1. Januar 1912, also vier Jahre später, übernahm ich dieses Geschäft auf eigene Rechnung. Vom 2. Januar 1915 bis 22. November 1918 befand ich mich beim Militär, teils bei der Infanterie, teils beim Train.
Am 1. März 1936, also nach 24-jähriger Inhaberschaft, verkaufte ich mein Geschäft an die nunmehrige Firma Köhler & Comp. Und ist seit diesem Tage vollständig arisiert.
Nach Beendigung meiner geschäftlichen Tätigkeit habe ich mich als Privatier nach Baden-Baden zurückgezogen, wo ich seit 19. März 1936 in meinem Haus Bismarckstraße 16 wohne.
Die Angaben richtig gemacht zu haben bestätigt
Leo Israel David"

Quellen/Literatur:

StABAD A23/45; StABAD A23/39; StAF F 196/1 Nr. 3528; StAF P 303/4 Nr. 2469