geb. 30.10.1912 in Baden-Baden, gest. 07.10.1954 in Brookline
Rosbasch, Hilde
Rosbasch, Nana, geb. Krizewsku
Rosbasch, Evel
Rosbash, Michael
Geschwister:
Rosbasch, Gidalia (Gustav) (1930 nach Borken)
Rosbasch, Frieda
Grünbaum, Ester Mathilda, geb. Rosbasch (1932 nach Pforzheim, 1938 USA)
Mandel, Lotte, geb. Rosbasch
Stephanienstraße 28 (1912-1917)
Büttenstraße 7 (1917-1922)
Büttenstraße 5 (1922-1931, nach Heidelberg)
Büttenstraße 5 (aus Freiburg kommend, 1933-1934, nach Würzburg)
Büttenstraße 5 (aus Würzburg kommend, 1935, nach Berlin)
Büttenstraße 5 (aus Berlin, 1937, nach Breslau) 1912.10.30 Geburt bzw. 1933.03.01 aus Freiburg (im Breisgau)
1938 Emigration aus Breslau in die USA
Alfred Rosbaschs Sohn Michael Rosbash, Träger des Nobelpreises in Biologie und Medizin (2017) berichtete in seiner Biographie, dass sein Vater ein sehr begabter Gymnasiast gewesen sei (sicher am Gymnasium Hohenbaden), und deshalb Mitschülern in Mathematik Nachhilfe erteilte. Sein Jura-Studium musste er 1933 mit Beginn der Hitler-Diktatur aufgeben. 1937 heiratete er Hilde Sonntag, geboren 1914 als Tochter eines Apothekers in Berlin. Sie hatte bis 1933 Medizin studiert. Ab diesem Zeitpunkt war eine weitere Ausbildung und Beschäftigung nur noch im jüdischen Umfeld möglich. Alfred nutzte seine gesangliche Begabung und wurde Kantor. Seine erste Anstellung war 1937 bei der jüdischen Gemeinde in Breslau. Hilde konnte sich im Bereich jüdischer Erziehung weiterbilden. Sie war es auch, die ihn trotz seiner Heimatliebe überreden konnte, mit ihr in die USA auszureisen. Dank Hilfe von dort gelang dies beiden im August 1938, also weniger als drei Monate vor dem Pogrom. Nach erfolgloser Arbeitssuche in New York überzeugte Hilde ihren Mann Alfred, sich bei der jüdischen Gemeinde in Kansas City (Missouri), als Kantor zu bewerben. Das war erfolgreich. Die beiden zogen nach Kansas City, wo Sohn Michael 1944 auf die Welt kam. 1946 wurde der Wohnsitz nach Boston (Massachusetts) verlegt. An einer Synagoge gab es eine besser bezahlte Kantoren-Stelle für Vater Alfred. 1954 starb Alfred mit 42 Jahren an einer Herzattacke in der Synagoge, als er zum Festtag Jom Kippur gerade das Lied "Kol Nidre" gesungen hatte. Seiner Frau Hilde gelang es, in Boston erfolgreich Medizin weiter zu studieren. Die Universität honorierte sogar ihre Studienjahre in Deutschland. Sie heiratete wieder, zog 1974 nach Pittsburgh und starb dort im Alter von 93 Jahren.
Hier wohnte
ALFRED ROSBASCH
JG. 1912
FLUCHT 1938
USA
Stolperstein Büttenstraße 5, verlegt am 18. Oktober 2021